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An die Führungsetage des BVB.

Inhaltsangabe: psychische Erkrankungen (Depressionen, Zwänge), trans*Feindlichekeit, Queerfeindlichkeit

Am 05.05.2024 habe ich mich schweren Herzens dazu entschieden, den Verein ein für alle Mal zu verlassen. Seit dem Transfer mit Felix Nmecha wurde ich immer wieder aufs Neue enttäuscht. Ich war beim dazugehörigen internen Gespräch mit Herrn Watzke zugegen und fühle mich immer wieder aufs Neue verarscht und unerwünscht. Auch wenn oder gerade weil, Herr Watzke etwas anderes gesagt hat.

Mit diesem Schreiben geht es auch nicht mehr um mich. Ich habe mit dem BVB abgeschlossen. Mir geht es jetzt nur noch um die engagierten Menschen innerhalb und außerhalb des Vereins, die sich tagtäglich aufs Neue die Mühe machen und ein angenehmeres Vereinsklima für alle Menschen zu schaffen. In meiner engagierten Zeit beim BVB durfte ich einige davon kennenlernen. Dazu zählen neben der CR-Abteilung, den Fanbeauftragten und der Fanabteilung auch die Rainbowborussen
(sic), Schwatzgelb.de und ballspiel.vereint!. Mittlerweile glaube ich nicht mehr, daß der Verein solch gute Menschen verdient hat und ich bitte darum, diese Menschen nicht auch zu vergraulen. Ihr braucht sie mehr, als andersherum.

Oder seid wenigstens ehrlich und macht es öffentlich, daß diese Menschen ein Muß für das äußere Bild des Vereins sind und nur deswegen geduldet werden. Dann könnt ihr euch einen Verein
züchten, den ihr auch nicht anders verdient habt. Ein extrem konservativer Verein, der es auch bleiben möchte, sollte dann auch nicht so feige sein und zu seinen „Werten“ stehen. Damit macht ihr es euch und den Menschen einfacher, die so viel innerhalb des Vereins machen.

Eigentlich wollte ich die Kündigung auch schon am 05.05.2024 abgeschickt haben. Allerdings war es mir sehr wichtig, zu meinen Worten vom 05.05. noch eine weitere Begründung aufzusetzen. Dies
fiel mir nicht leicht, schließlich beende ich eine enorm toxische, mir aber dennoch sehr wichtige Beziehung, in die ich sehr viel Zeit und Energie gesteckt habe. Diese Entscheidung hätte ich viel eher treffen sollen. Neben Zwängen und einer Persönlichkeitsstörung leide ich seit Jahrzehnten unter Depressionen. In den letzten Wochen bin ich wieder in eine schwere depressive Episode gerutscht, wobei der BVB nicht ganz untätig war. Mir ist natürlich bewusst, daß es für mich viele Faktoren braucht, um nach weniger als einem Jahr wieder mental ganz weit unten zu stehen. Aus Selbstschutz habe ich mich auch immer weiter vom BVB entfernt und einfach gehofft, daß die Zeit und der Führungswechsel sein Übriges bringen. Allerdings kam mir immer wieder neues zu Ohren,
was mir auch immer wieder sauer aufgestoßen ist. So etwas kann nicht gesund sein. Für mich kann der BVB nicht gut sein.

Diesen Text werde ich als Kommentar auf meinen LinkedIn!-Post und zusätzlich über meinen Mastodon-Account veröffentlichen.

Anbei noch meine Veröffentlichung vom 05.05.2024 auf LinkedIn!, auf den die Verantwortlichen des dortigen Accounts des BVB bis heute nicht reagiert haben. (Auch ein Eindruck, den ich in letzter Zeit viel zu häufig bekommen habe. Nichts nach außen kommen lassen und unangenehmes
totschweigen.Sehr elitär und feige, sich aber mit Taten wie dem letzten BVB-Aktionstag brüsten.)

@Borussia Dortmund
Marco Reus gestern so:"Die Jungs da auf der Tribüne sind einfach unfassbar!"
Welche Jungs? Die meisten wollen doch erwachsene, harte Männers sein! Und warte mal… Dort sind auch noch andere Geschlechter. Oder werden die hier mal wieder absichtlich ausgeschlossen?


Das war's für mich. Dieser "unbedeutende" Satz hat das Fass jetzt tatsächlich zum überlaufen gebracht.

Aber keine Sorge! Ich bin schon länger nicht mehr enttäuscht von euch. Ihr ekelt mich einfach nur noch an!
Warum sollte ich mir weiterhin meinen tollen Hintern für einen konservativen Verein aufreissen, der es noch nicht einmal hinbekommt, seine ewig gestrigen Vorzeige-Millionäre zu schulen?

Meine Mitgliedschaft werde ich heute kündigen. Bei ballspiel.vereint! werde ich auch kündigen und die tollen Leute dort nicht mehr unterstützen (können). Fotos der Blinden-Fußball-Bundesliga für die BVB Fan- und Förderabteilung? Pah! Ich werde einige machen. Aber nur noch für den FC St. Pauli von 1910 e.V. . Und das mit stolz!
Ich habe keine Kraft mehr für euch! Ihr habt's tatsächlich geschafft. Mir ist bewusst, daß ich kein "normaler Fan" und ich euch auch völlig egal bin. Auch, wenn A. Watzke in einem internen Gespräch gesagt hat, daß wir alle im Verein willkommen sind. Ich schaffe es noch nicht einmal mehr auf den Führungswechsel zu warten. Das war meine große Hoffnung.

Während des letzten Heimspiels gegen Stuttgart habt ihr andauernd dem Westfalenstadion auf den Banden zum Geburtstag gratuliert. Aber es ist euch zu teuer, die 5 Slogans "gegen Homophobie", "gegen Rassismus", "gegen…" während der Spiele mal einzublenden und macht dies nur vor dem Spiel? Schön den unangenehmen Fans ein paar kleine Happen vorwerfen und alles im Abseits klären und zeigen. Das ist die Devise dieses Vereins. Keine Böcke auf unangenehmes und alles
intern regeln, damit nichts nach außen kommt. Ihr zeigt seit dem Nmecha-Deal immer wieder, wo eure Prioritäten liegen.

Aber jetzt habe ich endlich folgende Aussage verstanden. Nämlich daß der Verein (noch) nicht bereit dazu ist, regenbogenfarbene Kapitänsbinden oder Eckfahnen zu benutzen. Diese wurde auf der Podiumsdiskussion des 4. BVB-Aktionstages "ScharzBuntGelb - Für mehr Vielfalt im Fussball. Gegen LSBTIQ*-Feindlichkeit" von einem Vertreter des Vereins getätigt. Der Name ist mir bekannt. Diesen möchte ich hier aber nicht nennen.

Danke für nichts. Ihr ekelt mich einfach nur noch an!
Ich wünsche allen engagierten Menschen innerhalb und außerhalb des Vereins alles Gute und ganz viel Kraft. Ich werde die, die ich kennenlernen durfte, nie vergessen. Ich hab euch lieb!

gez. Anny Nadollek (ein unnormaler und unerwünschter ehemaliger Fan)

#BorussiaDortmundTutWeh

Anny Nadollek Ruhrgebiet, 14.05.2024

Wochenende Nr. 5

Samstag und Sonntag, 13. + 14.05.2023 – 666 That’s the Number of my Chess-Points

Inhaltsangabe: psychische Erkrankungen (Ängste, Depressionen, Zwänge, Borderline), Schlaganfall, Klinikaufenthalte, Tabakkonsum, Essen, Schlafprobleme, Angespanntheit

(Beitragsbild: Screenshot aus der Chess.com-App – auf der unteren Hälfte sind die obersten 2 Reihen eines Schachbretts mit mehreren weissen Schachfiguren zu sehen, in der oberen ist ein fast voller Ladebalken und dort drüber die Zahl 666 zu sehen)

Ker, wat ein produktives Wochenende, ey. Gestern viel in der neuen Wohnung geschafft und heute in der alten. Wir haben gestern sogar zum ersten Mal in der neuen Wohnung geschlafen. Schön, im Bett Fussball geguckt, bzw. während dessen eingeschlafen. Dortmund habe ich halbwegs noch mitbekommen, St. Pauli leider gar nicht mehr. Meine Nacht war auch wieder einmal sehr unruhig und R. hatte dadurch eine sehr kurze. Ich war heute Morgen allerdings nicht ganz so gerädert.

Samstag

7.00 Uhr Warum sollte ich heute um 6.30 Uhr oder so aufstehen? Da bleib ich lieber noch ein wenig liegen. Mein Bettnachbar bleibt mir aber zu lange liegen, weswegen ich dann doch eher als er aufstehe. 7 reicht aber völlig. Wir haben’s ja abgemacht, dass ich das Licht in der Waschbeckenecke anmachen kann. Ganz gemütlich Zähne putzen und danach duschen gehen. Danach habe ich dann noch genügend Zeit, meinen Wochenendplan zu kontrollieren und auszufüllen. Einen gemütlichen Kaffee kann ich auch noch dazu trinken.

7.45 Uhr Der Wagen mit den Frühstücktabletts steht schon bereit. Cool! Dann verteile ich mal das Zeugs. Ich bin schon bal in meiner sechsten Woche und kann mir immernoch nicht alle Namen und die Sitzplätze merken. Und das, obwohl ich jeden Morgen das Essen verteile. Egal, gibt wichtigeres! Zum Beispiel futtern. Während ich die Tabletts verteile, fällt mir auf, dass es sein kann, dass sich am Wochenende alle selbst die Tabletts aus dem Wagen nehmen, weil nicht alle bis zum Frühstück hier sind. Verdammt! Was mache ich denn jetzt? Ich habe die Verantwortung für das Zeugs übernommen, als ich’s verteilt habe! Noch hat mich niemand gesehen. Ich könnte sie wieder zurückstellen, aber, wenn mich dann jemand damit sieht, dann wird’s peinlich. Ich könnte auch einfach nachfragen, aber, wenn mir dann gesagt wird, dass die Tabletts nicht verteilt werden, kann ich die eine hälfte nicht einfach so stehen lassen und es gibt Zeugen. Einfach weglaufen wäre das einfachste, aber ich will frühstücken! Puh. Einfach jetzt hinsetzen und so tun, als wenn ich den halben Tisch nicht gedeckt habe? Was ist, wenn das aber schon jemand mitbekommen hat? Dann muss ich nachher Rede und Antwort stehen. Ich ziehe das jetzt durch und mache den Tisch fertig.

7.50 Uhr Ich sitze am fertiggedeckten Tisch und esse in Ruhe. Was ist, wenn das doch jemand mitbekommen hat? Das lässt mich nicht in Ruhe. Mal schauen, was die Leute sagen, wenn sie hier reinkommen, dann kann ich immernoch spontan darauf reagieren. Vielleicht tue ich doch einfach so, als hätte ich den Tisch schon so vorgefunden… Die sind alle noch so verballert, dass es den meisten gar nicht auffällt, was hier passiert ist. Dann kann ich ja beruhigt weiterfuttern. Oder? Ich mach einfach. Keine Ahnung, wie ich nächstes Wochenende damit umgehe. Muss ich mir auch jetzt noch keine Gedanken drüber machen. Das ist das Problem des*der zukünftigen Anny’s.

8.30 Uhr Und Tschüss!

Sonntag

17.50 Uhr Ich laufe schnellen Schrittes und voller Angst davor, doch zu spät zu sein zum Pflegebüro. „Hallo, ich wollte mich zurückmelden!“ „Hallo, Anny Nachname, schön Sie zu sehen.“ „Danke, dito!“ Puh, alles gut. 18.00 Uhr ist richtig und ich bin nicht zu spät. Jedesmal die gleiche Scheisse. Aber, was ist, wenn es einmal anders läuft und ich bekomme das nicht mit? Das macht mich fertig. R. hat mir im Auto auch schon gesagt, dass ich nicht zu spät dran bin, aber, wenn das so einfach wäre, wäre ich nicht öfter mal in der Klappse. Vielleicht kann ich auch da mal dran arbeiten, aber bei den ganzen Baustellen, bin ich froh, wenn wir irgendwas abgearbeitet bekommen. Gefühlt ist andauernd etwas Anderes im Vordergrund und benötigt aufmerksamkeit. Ich bin aber sehr froh, dass wir hier und jetzt den inneren Druck und mein Problem mit den Ansprechen von Scheisse, ohne, dass ich in die Luft gehe, anschauen. Das scheint es auf jeden Fall schon sehr nötig zu haben. Oder ich. Oder wir. Also, das Problem und ich. Also, du weisst schon…

18.30 Uhr Alle Taschen sind aus- und Schrank ist eingeräumt. Ich liege aufm Bett und schachte ne Runde. Plötzlich geht der Gong. Kacke! Beinahe zu spät zur Wochenendrunde gekommen. Ich war aber nicht die einzige und letzte Person, weswegen der Gong wohl auch benutzt wurde. Die Runde ist kurz und schmerzlos, da wir 1, 2 positive Sachen vom Wochenende erzählen und kurz unsere Nacht ansprechen sollen. Jetzt erst einmal eine Abschluss-Kippe ins Gesicht stecken. Ich gehe extra hinten raus, weil dort immer weniger los ist. Nur nicht heute. Egal, das erste Häuschen ist meistens besetzt, gehe ich halt zum zweiten um die Ecke. Alter*! Verarschen? Gehe ich halt… Okay hinten ist’s gerade einfach voll. Dann drehe ich mir eine im Gehen und schlendere halt zum Haupteingang. Hier kann ich mich wenigsten an einen Aschenbecher stellen und in Ruhe ein paar Züge geniessen. Am schlimmsten sind allerdings die Fugen am Haupteingang. Das ist immer unangenehm. Egal. Im Innenhof kann ich mich mittlerweile fallen lassen und nur die heilen Steine betreten, ohne die Fugen zu berühren. Das nimmt ordentlich Druck raus. Überall sind zwar Fenster, aber wo sollte ich das denn sonst ausleben, wenn nicht hier? Gute Nacht! <3

PS: Schlake, vielen Dank für nichts! 🙂

Tage 12 + 13

Samstag + Sonntag,  22. + 23.04.2023 – Wochenende, 3 Punkte, Aufstiegskandidat und Spitzenreiter

Inhaltsangabe: psychische Erkrankungen (Ängste, Depressionen, Zwänge, Borderline), Klinikaufenthalte, Tabakkonsum, Essen, Sodbrennen, Schlafprobleme, Anspannung, innerer Druck

Samstag
Meine Nacht war wie immer. Unruhig mit einen Hauch von Sodbrennen. Das war aber auch ein sehr aufregender Tag.

6.40 Uhr Aber worauf ich keinen Bock habe, ist das Aufwachen mit leichtem Druck auf der Birne. Soll ich jetzt Ibus erfragen oder wird’s nicht schlimmer?

7.00 Uhr Schnell den Wochenendplan geschrieben und die Medis abholen.

8.30 Uhr Schnell gefrühstückt und R. wartet auch schon vor der Klinik auf mich.

Und weg bin ich.

Sonntag
17.00 Uhr Wir fahren los, damit ich nicht kurz vor knapp in der Klinik ankomme. Schnell anmelden und dann raus, mit R. noch eine rauchen.

18.00 Uhr Abendbrot. Jetzt fängt wieder der „andere Alltag“ so langsam an. Das fühlt sich gut und sicher an. Mein Wochenende war sehr sureal, da wir 1. im Umzug sind und 2. bei Freund*innen, die seit Samstag im Urlaub sind, Katzensitting machen. Alleine der Kontrast vom Safe Space der Klinik zum „normalen“ Alltag würde ausreichen, um das Wochenende zu verwirren, aber das setzt noch zwei obendrauf. Durch die Umzugsvorbereitungen ist unsere alte Wohnung schon vollgestellt mit gepackten Umzugskartons.

18.30 Uhr kurze Wochenendrunde

19.00 Uhr Zeit, die Wochenenplanung auszufüllen und mich mit dem Spannungsbogen auseinander zu setzen. Dann trage ich mal ein paar Stündchen nach. Der innere Druck fing erst ab 14.00 Uhr an langsam zu steigen. Kurz vor 18.00 Uhr war er dann beim heutigen Höchststand von 60%. Kurz vorm roten Bereich.

20.00 Uhr Mein Bettnachbar M. verlässt uns morgen und lädt zum Kuchen und Kaltgetränk ein. M. hat sogar extra für uns sogar Partyhüte besorgt. War lustig. 🙂

21.00 Uhr Die Tagesplanung für morgen will noch soweit wie möglich ausgefüllt werden. Diese spontanen Pflegetermin-Übungen stressen mich. Den Tag so richtig planen kann ich erst morgens. Das nervt. Aber damit kann ich Gelassenheit üben. Sollte ich auch.

21.34 Uhr Gute Nacht! <3

Tag 5

Samstag, 15.04.2023 Studanny / Kommilitanny

Inhaltsangabe: psychische Erkrankungen (Ängste, Depressionen, Zwänge, Borderline), Klinikaufenthalt, Tabakkonsum, Essen, Angespanntheit, Prüfungsangst, Versagensangst, Reizüberflutung

Als ich gestern Abend gerade schlafen wollte, habe ich nochmal schnell geschaut, ob das Ergebnis meiner Hausarbeit endlich online ist und, was soll ich schreiben? Ich copypaste mal: „2,3! Ich habe nicht nur bestanden, ich habe eine 2,3! Ich glaub’s nicht. Ich bin jetzt Studanny!“ Damit habe ich echt nicht gerechnet, da es mir seit August 2022 mental immer schlechter ging. Ich habe es zwar geschaft mehrmals die Woche in die örtliche Bibliothek zu gehen und zu lernen, aber die Hausarbeit war doch noch um einiges herausfordernder.

Ich hatte Angst davor zu verkacken und mir zu beweisen, dass ich nicht studieren sollte. Ich bin Arbeiter*innenkind und die erste Person in meiner Familie, die studiert. Ich habe eine Hauptschule besucht.

Es läuft so gut bei mir. Ich sollte niemanden den Platz in der Klinik wegnehmen! Ich habe hier nichts verloren. Diese scheiss Krankheit. Ich hab’s so gut und trotzdem geht’s mir so schlecht. Ey, Studanny! Bleib mal locker. Studanny haben wir mich schon länger genannt. A., eine sehr gute Freundin hat mich gestern Komilitanny genannt. Fand ich auch gut. Ich hasse dieses elitäre Wort Kommiliton*in, aber das finde ich gut. Danke A..

6.30 Uhr Boah! 2,3! Wie gut ist das denn? Erst mal chillen. Oder ich drehe mir eine und dann chille ich. Oder, ich chille ein wenig, drehe mir eine, rauche und chille dann wieder. Um 8.00 Uhr gibt’s Frühstück. Danach gehe ich in den Tagesurlaub. Wat’n Stress!

8.10 Uhr Frühstück wie gehabt, ohne Honig! Ja geil.

8.34 Uhr (Die Sekunden weiss ich nicht mehr!) Es ist soweit. R. bekommt die Nachricht aller Nachrichten. „Guten Morgen. Ich bin soweit! :-)“

8.45 Uhr Da die Reinigungskraft gerade in unserem Zimmer ist, setze ich mich kurz ins Wohnzimmer, um dort nicht zu stören und schaue in die dort rumliegende Zeitung von heute. Ich kann’s nicht fassen! Die Herta-Spieler mussten schon wieder ihre Trikots ausziehen, weil sie mal wieder verkackt haben und das noch gegen GE. Das letzte mal Trikotabzug ist noch gar nicht so lange her. Lächerlich! Ich finde ja, dass die Ultras sich gestern auch keine Mühe gegeben haben und sie ihre T-Shirts… Äh. Richtige Macker laufen ja eh schon oben ohne rum, dann müssen se halt ihre Schlüpper abgeben. Oder so.

9.45 Uhr Ich habe mich bei der Therapeutin abgemeldet und kann tatsächlich bis Abends wegbleiben. Das ist komisch, den Safespace so schnell wieder zu verlassen, aber ich will zu R., Fussball gucken und auf den Geburtstag von S.. Schaunwama.

10.00 Uhr Auf dem Weg holen wir noch Brötchen, halten noch am Supermarkt und holen uns noch Tiefkühlpommes fürs Mittagessen. Endlich wieder vernünftiges Essen, ey!

15.30 Uhr Boah! Gegen Stuttgart wird’s bestimmt schwer und das Gute ist, dass, wenn Stuttgart gewinnt, GE wieder auf den Vorletzten Platz landet. Also ist doch alles…

WOW! Dazu schreibe ich jetzt nichts mehr.

18.00 Uhr Schnell noch zum Geburtstag fahren und kurz Hallooo sagen. Sind nicht viele Menschen da und ich bin trotzdem sofort reizüberflutet. Ich bereue es aber nicht. Ganz im Gegenteil!

20.30 Uhr Wow! Eine halbe Stunde früher in der Klinik, als ich sein müsste. Das ist Perfekt. Wenn ich etwas hasse, dann das wenn ich zu spät komme. Am Fenster des Pflegeraums klebt ein Zettel. Die Nachtschicht ist krank und somit sollen sich die Leute fürs Zurückmelden in der Station nebenan melden. Kein Ding, mach ich. Als ich mit der Person spreche, sagt sie so:“ Wir haben schon versucht, Sie anzurufen!“ „?????“ “ Ja, wir haben Sie für 20.00 Uhr erwartet.“ „?????????“ „Ist nicht schlimm. Sie sind ja jetzt da.“ Ich will nach Hause. Das ist das schlimmste für mich. So peinlich. Das werde ich mir die nächsten Tage erst einmal schön immer und immer vorwerfen. So habe ich wenigstens etwas zu tun. So ein Kack.

Gute Nacht. 🙁

über mich

Inhaltsangabe: psychische Erkrankungen (Ängste, Depressionen, Zwänge, Borderline), Schlaganfall, Behinderung, trans* Feindlichkeit

Ich heisse Anny, bin Anfang der 1980er geboren, trans/nichtbinär und benutze keine Pronomen. Im Ruhrpott bin ich zu Hause. 2020 habe ich eine Personenstandänderung vorgenommen, meinen Namen Anny angenommen und mich als „divers“ eintragen lassen.

Durch mehrere Schlaganfälle, chronische Depressionen, Zwänge und einer Persönlichkeitsstörung des Borderlinetypus bin ich seit 2018 berentet und habe einen Grad der Behinderung (GdB) von 50. Ausserdem habe ich mir die ICD10-Diagnose mit dem Schlüssel F64.0 – Transsexualismus erarbeitet. Laut dem aktuellen ICD10 ist trans * Identität immernoch eine psychische Erkrankung. Es gibt schon ein ICD11, der an die heutige Zeit angepasst ist. In einigen Ländern wird dieser schon angewendet, in Kaltland dauerts noch ein klein wenig.

Ich befasse mich seit Jahren mit Ableismus, Gewalt in der Sprache, Mikroaggressionen, Privilegien, (Self)Care, Verschwörungsdenken und anderem.

Seit dem Wintersemester 2022 studiere ich B.A. Politikwissenschaft, Verwaltungswissenschaft und Soziologie.

Ich war viele Jahre in der Tierrechts-/Tierbefreiungsbewegung aktiv und bin anarchistisch, aber nicht demokratiefeindlich eingestellt. Wer sich mit Politik auskennt, sollte heutzutage wissen, dass Anarchismus nicht gleich Chaos bedeutet.

Vereinsmitgliedschaften: Bund demokratischer Wissenschaftler*innen (BdWi), Bundesverband Trans* (BVT), Deutsche Gesellschaft für Trans*- und Intergeschlechtlichkeit (dgti), Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), FC St. Pauli, FC St. Pauli-Fanclub FC Rilrec Youth (FCSP FCRRY)

Bis Mai 2024 war ich auch Mitglied beim BVB und bei ballspiel.vereint!. Durch das Nmecha-Debakel und dadurch, dass ich mich vom Verein(-svorstand) verarscht und mich, als queere trans* Person nicht mehr willkommen gefühlt habe, habe ich meine Mitgliedschaften gekündigt und mein Engagement im und um den Verein eingestellt. Auf meine 2 offenen Briefe an den Vereinsvorstand habe ich bis heute (Stand Januar 2025) keine Antwort bekommen. Eine Entschuldigung hätte ich eh nicht geglaubt, aber ich habe noch nicht einmal eine Bestätigung des Erhalts meiner Briefe bekommen.

Vorträge/Workshops, die ich geleitet oder gegeben habe: Gender was? – tina* Identitäten am Arbeitsplatz“, „TINA* Feindlichkeit(en) und Mikroaggressionen“, „TIN-Feindlichkeit(en)“, „Privilegien“, „Total Liberation – Eine Einführung“, „Wie schreibe ich (politisch) Gefangenen“, „Kritik innerhalb der Tierbewegung“, „Straight Edge und Beziehungsanarchie“

Seit Mitte 2023 biete ich Peer-TINA*-Beratung im Namen der Deutschen Gesellschaft für Trans*- und Intergeschlechtlichkeit (dgti) an.
(TINA* steht dabei für trans*, inter, nicht- und abinär und der * für alle ähnlichen Geschlechter)

Seit Anfang 2024 habe ich mir meinen langjährigen Traum erfüllt und habe angefangen ein Online-Lexikon über Verschwörungsmythen zu erstellen. Gut Ding braucht…
https://verschwoerungsmythen-lexikon.net/

Zu meinen Aktivitäten innerhalb der Fanszene(n):
seit 2006 BVB-Fan, spätestens seit 2011 St. Pauli-Fan, 2008 – 2014 Dauerkarte Block 13, Südtribüne, ca 2008 – 2011 aktiv in der BVB Fan- und Förderabteilung, 2015 – 2017 kein Fussball, viel politisches Engagement, seit 2018 wieder aktiver Fussballfan

2021 Interview und zweitägige Arbeitsgruppe fürs Forschungsprojekt „Vielfalt im Stadion – Zugang, Schutz und Teilhabe“ der Kompetenzgruppe Fankulturen und Sportbezogene soziale Arbeit (KoFaS)
2022 Interview für das Fanprojekt Dortmund zum 25ten Jubiläum von „Kick Racism Out“
2022 bis 2024 aktiv bei ballspiel.vereint!
2022 Mitglied im Orgateam und zweimal am BVB-Aktionstag den Workshop „TIN-Feindlichkeit(en)“ geleitet/gegeben
ab 2023 Mitglied im Orgateam von Football 4 all Gender und Interview mit Debbie von Female St. Pauli Stories vom Millernton-Podcast
August 2023 Filmdreh „queere Fans im Stadion“ im Olympiastadion
seit Anfang 2024 Mitglied des St. Pauli Fanclubs FC Rilrec Youth (FCSP FCRRY)
März bis November 2024 Teilnahme an der Weiterbildung „Steilpass – Fußballjobs für alle
28.05.2024 Filmvorführung „queere Fans im Stadion“ und Live-Interview beim Diversity Day auf Sky.
29.07.2024 interner Workshop „Gender… was? – trans*-, inter*-, nichtbinäre und Agender Identitäten am Arbeitsplatz“ beim FC St. Pauli geleitet

Hier das Interview zum Jubiläum von „Kick Rasicm Out“:
https://youtu.be/8gWehwSq-LQ

Hier ist das Interview mit Debbie von Female St. Pauli Stories:
https://millernton.de/2023/09/05/female-st-pauli-stories-17-anny/

Und hier geht’s noch zum Film „queere Fans im Stadion“ von Vielfalt im Stadion, in dem ich mitgewirkt habe:
https://vielfaltimstadion.de/ueber-das-projekt/

Tag 4

Freitag, 14.04.2023 MillernTon

Inhaltsangabe: psychische Erkrankungen (Ängste, Depressionen, Zwänge, Borderline), Schlaganfall, Klinikaufenthalte, Tabakkonsum, Essen, missgendern, trans* Feindlichkeit, Sodbrennen, Schlafprobleme, Angespanntheit

6.00 Uhr Sehr unruhige Nacht gehabt. Und Sodbrennen. Keine Ahnung, warum. Die Drittel Tüte Flips kann es ja nicht gewesen sein…

7.30 Uhr Wieder eine kurze Morgenrunde. „Mein gestriges Highlight war das Cappuccino-trinken mit R. und das ich meine Schlappen endlich habe. Meine Nacht war wie immer unruhig und anstrengend. Ich freue mich heute tatsächlich auf die Visite, weil dann ein paar Fragen beantwortet werden.“ Frage mich, warum es wichtig ist, dass wir den Sprecher*innen-Ball zuwerfen und nicht geben sollen. Ich hasse das!

8.00 Uhr wieder verspätetes Frühstück und ich steh sofort unter Druck, weil wir um 8.15 Uhr losgehen zum Werken. Mir ist bewusst, dass die Küche nicht nur uns beliefert, aber diese Situation macht mir den Tag nicht einfacher. Ausserdem ärgere ich mich immernoch sehr über meinen Tablett-Fopaux. Das wegbringen des Tabletts hat mir so schon genug Stress bereitet, aber jetzt ist es um einiges schlimmer.

10.00 Uhr Das Werken war wieder super. Der Betreuer ist auch voll Sympathisch. Ich habe mich zwischendurch auch schon gefragt, wie teuer wohl so ein gebrauchter Werktisch ist. Meine Mitpatientin hatte schonmal geschaut. Ab 79,-€. Hoa! Interessant!

10.15 Uhr Der Druck steigt erst jetzt, aber dafür ins Unermessliche. Scheiss wichtige Termine! Ganz vergessen was für einen Druck ich bei solchen Terminen immer verspüre. BAH!

12.00 Uhr Dass Mensch ein wenig warten muss, ist klar. So lange hat sich dass wohl auf dieser Station aber noch nie hingezogen. Ich war für 10.45 Uhr eingetragen. Wenigstens bin ich ab 10.30 Uhr zu den Wartenden gegangen und hatte ein paar gute Gespräche. Mit wem? Dem neuen Schlacker, der gestern angekommen ist. Langsam wird’s peinlich… Er hat sich erst gar nicht getraut, sich dahingehend zu outen, weil er schon öfters einen drauf bekommen hat. Weil er Fan eines bestimmten Vereins ist. Das ist Fussball! Typensuppe! Thesto! Riesige, enorme…

Auswärtsfahrten.Ich war von ca. 2009 bis 2012 aktiv in der Fanszene Dortmund. Dies war der Beginn, meiner politischen Karriere. Irgendwann habe ich mich gefragt, warum ich soviel Zeit und Geld in ein Unternehmen investiere, welches Millionen macht. 2012 kamen dann die zwei Schlaganfälle und ich habe mich langsam vom Fussball weg hin zum Tierrecht entwickelt. Das war eine sehr gute und auch wichtige Zeit. Ich trauere doch aber auch seit Jahren meiner Dauerkarte für Block 13 auf der Südtribüne nach. Vor allem, weil sie jetzt der damalige Mann meiner Cousine hat. Pfui! Egal. Diese Entwicklung war schon gut. Seit 2 Jahren bin ich jetzt wieder aktiv und das deutschlandweit. Vor allem für trans* Menschen in den Stadien, aber auch gegen jede Art der Diskriminierung in und um den BVB und deutschlandweit. Das macht Spass. Ist aber auch mit sehr vielen Privilegien und Kontakten verbunden. Fühlt sich manchmal schon komisch elitär an. Das ist wohl auch der Reiz daran.

17.00 Uhr AAAAH! Ich wollte nur eine Stunde pennen und daraus sind dann 3 geworden.

Oh, kacke! Ich habe Debbie vom MillernTon-Podcast bzw. „Female St. Pauli Stories“-Podcast fast vergessen. Schnell einen Lebenslauf zusammenpasten (wird ausgesprochen: zusammenpäisten) und ab dafür. Dieses Jahr sind schon einige Anfragen reingekommen. Auf das Interview mit Debbie zum Thema „trans* Fussballfans“ freue ich mich ganz besonders. Langsam fühle ich mich auch in der Fanszene von St. Pauli heimisch. schwarzgelbbraunweisse Liebe halt

18.00 Uhr Jetzt gibt’s das Freitagabend-Gemeinschaftsessen. Wenn Anfang der Woche die Wochenämter vergeben werden, gibt es zwei oder mehr Menschen (Uh, schon lange nicht mehr „Meermenschen“ von Moop Mama gehört), die für alle kochen. Heute gab’s Spaghetti Bolognese. Eine normale Pfanne mit gutem Fleisch und eine vegane. Boah, war das lecker.

19.00 Uhr Eine quartzen und wieder ein sehr gutes Gespräch mit dem Schalker (Ich werde langsam weich und benutze das böse Wort mit Sch) geführt. Da ich auf meiner Jacke einen „Stay queer, stay Rebel“-Aufnäher habe, hat er gefragt, ob ich den „nur“ aus solidarität habe oder ob da mehr dahintersteckt. (HAH! Welches Statement! Ich muss immernoch darüber lachen!) Nach meinem Outing hat er sich erst einmal nach meinen Pronomen erkundigt. Das war sehr schön. Vielleicht schaffe ich es heute noch, mich bei meinem Bettnachbarn zu outen. Ich weiss, er ist cool, aber irgendwie gibt es nie einen perfekten Zeitpunkt. Als wenn es diesen überhaupt geben kann…

20.25 Uhr Post feddich machen Schoki futtern und ne Runde Schach gegen den PC, also einer App und gegen den Computer. Auf dem Handy. Ihr wisst schon. Ich schreibe „Ihr“, weil mehr als zwei Leute behaupten, dass sie mein Zeugs lesen.

20.25 Uhr und 55 Sekunden Gute Nacht! Sodbrennen verpiss dich! Äh, komm gar nicht erst an!

Tag 3

Donnerstag, 13.04.2023 vermatscht

Inhaltsangabe: psychische Erkrankungen (Depressionen, Zwänge, Borderline), Schlaganfall, Klinikaufenthalte, Tabakkonsum, Essen, missgendern, Migräne

6.30 Uhr Vermatscht aufstehen. War wohl nicht genügend Schlaf… Erst einmal eine drehen und an die frische Luft gehen. Kaffe ist auch gut. Heute Nachmittag bekomme ich Hafermilch von R. geliefert. Keine Ahnung, worüber ich mich mehr freue. Doch, hab ich. Oder? Mhmm…

7.30 Uhr Kurze Morgenrunde „Ich habe gar nicht gut geschlafen, weil ich ab Mittag Migräne und den halben Tag verpennt habe. Auf’s Frühstück freue ich mich.“

8.00 Uhr Zwei Brötchen, drei verschiedene Marmeladen und schon wieder Honig. Wenn die Person(en) mir das schon zum Frühstück geben, will ich gar nicht wissen, was alles so unveganes im Mittagessen steckt… Hah! „Welches Statement hinter meinem Aussehen steckt!“ Ich lach mich immer noch kaputt!

8.15 Uhr Erst einmal das Tablett beim wegstellen mit einem lauten klirren auf den Boden fallen lassen. Alles voller Scherben. Das ist wohl allen schonmal passiert. Das ist auch okay, aber nicht, dass es mir passiert. Das geht gar nicht. „EY ANNY! Merkste selber, ne?“

8.30 Uhr Endlich wieder Werken. Hab voll Bock auf den Hocker, den ich bastle. Ich war schon in einigen Kliniken und Handarbeit habe ich immer gehasst. Hier habe ich total Böcke drauf und habe jetzt Angst, mich wieder überanzustrengen (ist das ein Wort? Also, ein richtig echtes?). Ich will nicht wieder Migräne bekommen. Mann ey!

10.00 Uhr Total verschwitzt und zufrieden erst einmal rasieren und duschen. Für heute scheine ich nichts mehr zu haben. AUCH KEINE MIGRÄNE! Hörst du!?!

11.30 Uhr Und, mit wem verstehe ich mich hier am besten? Genau. Mit dem Schlackefan. Voll gut gerade über lesbische Ehen (sie), das gendern generell gequatscht und mich bei ihr geoutet. Einfach toll. Naja, ausser, dass sie Fan von so einem Verein ist, aber da kann ja niemand etwas für. Ausser Schlackefans, die machen das extra! Vor 10 Jahren hätte ich tatsächlich nicht mit ihr geredet, weil ich das ein ganz klein wenig zu ernst genommen habe mit der Feind*innenschaft. Boah, bin ich ein hochnäsiges Arschloch gewesen. Die gute, alte Zeit…

12.10 Uhr Zum Mittag gab es Nudeln Bolognese, Selerie-Krautsalat (nenne ich es einfach mal) und eine Pflaume. Kann mich nicht beschweren. Mist!

13.00 Uhr Eine geraucht und auf dem Rückweg habe ich mich in den Klinikladen getraut. Ich bekomme zwar nachher Schoki und Co., aber das wird bei mir nicht schlecht. 7 Euronen und ein paar Kaputte für eine Tafel Schoki, ein Päckchen Plätzchen und eine kleine Flasche Fritz-Kola (ist das Unternehmen oder sie Besitzer nicht negativ aufgefallen? Irgend etwas uncooles war doch da.)

13.05 Uhr Mhmmm Schoki und Kola! 🙂 Wenn es etwas gibt, was ich aus meinem Tagesklinik-Aufenthalt 2018 in Wuppertal gelernt habe, dann ist’s Genuss. Ausser bei Schoki. Die inhaliere ich. Ich nehme mir immer vor, auch Schoki zu geniessen, aber das merke ich erst nach der Tafel.

15.00 Uhr R. war da und hat mir meine Schlappen und Schluckerzeugs gebracht. Wir haben noch im Klinik-Cafè zwei Cappuccinos gesüppelt und draussen eine geraucht. Das war so schön! Beim Taschepacken vorm Klinikgang habe ich eine Badehose eingepackt, aber keine Flip Flops und Hausschuhe. Das war schon ein wenig eklig, Barfuss die paar Schritte zum Zimmer zu latschen und nervig andauernd mit den Strassenschuhen rumzulaufen, aber diese Zeiten sind jetzt vorbei.

17.00 Uhr Letztes WE habe ich mir über ebay das ST. Pauli-Jubiläumsbuch bestellt. Dieses habe ich schon länger im Auge, aber es war mir immer zu teuer. Also gebraucht zu teuer. Soweit ich kann, kaufe ich seit ca. 5 Jahren alles Second Hand, ausser Unterbuchsen und Socken. Keine Ahnung, warum ich dabei so spiessig bin. Jetzt erst einmal ein wenig lesen.

18.00 Uhr Ich versuche seit ungefähr zweieinhalb Stunden an Schmerztabletten zu kommen, aber das Pflegezimmer ist nicht besetzt. Langsam wird der Druck im Kopf stärker. Vielleicht sollte ich mich vor die Tür legen, damit ich die Person nicht mehr verpasse…

18.10 Uhr Abendbrot war gut. Ich habe jetzt Schoko-Creme.

18.45 Uhr Ich habe endlich eine Ibu bekommen und gleich sogar ein Gespräch mit meiner Bezugspflege. Ich glaube, ich bin ihr zuvor gekommen. Ich habe nämlich gefragt, wer meine BP ist und sie sagte dann „Ja, ich wollte eh noch auf sie zukommen. Wir können gleich das Erstgespräch halten.“. Jau du, machen wa.

20.15 Uhr War ein gutes Gespräch. Es ging darum, worauf wir hier den Fokus legen möchten. Ich habe mich für Antrieb, meine kurze Zündschnur und Achtsamkeit entschieden. Ist echt kacke, wenn Mensch so viele Baustellen hat.

22.00 Uhr Gute Nacht. Endlich wieder pennen…