Category Archives: Fussball-Fanpolitik

An die Führungsetage des BVB.

Inhaltsangabe: psychische Erkrankungen (Depressionen, Zwänge), trans*Feindlichekeit, Queerfeindlichkeit

Am 05.05.2024 habe ich mich schweren Herzens dazu entschieden, den Verein ein für alle Mal zu verlassen. Seit dem Transfer mit Felix Nmecha wurde ich immer wieder aufs Neue enttäuscht. Ich war beim dazugehörigen internen Gespräch mit Herrn Watzke zugegen und fühle mich immer wieder aufs Neue verarscht und unerwünscht. Auch wenn oder gerade weil, Herr Watzke etwas anderes gesagt hat.

Mit diesem Schreiben geht es auch nicht mehr um mich. Ich habe mit dem BVB abgeschlossen. Mir geht es jetzt nur noch um die engagierten Menschen innerhalb und außerhalb des Vereins, die sich tagtäglich aufs Neue die Mühe machen und ein angenehmeres Vereinsklima für alle Menschen zu schaffen. In meiner engagierten Zeit beim BVB durfte ich einige davon kennenlernen. Dazu zählen neben der CR-Abteilung, den Fanbeauftragten und der Fanabteilung auch die Rainbowborussen
(sic), Schwatzgelb.de und ballspiel.vereint!. Mittlerweile glaube ich nicht mehr, daß der Verein solch gute Menschen verdient hat und ich bitte darum, diese Menschen nicht auch zu vergraulen. Ihr braucht sie mehr, als andersherum.

Oder seid wenigstens ehrlich und macht es öffentlich, daß diese Menschen ein Muß für das äußere Bild des Vereins sind und nur deswegen geduldet werden. Dann könnt ihr euch einen Verein
züchten, den ihr auch nicht anders verdient habt. Ein extrem konservativer Verein, der es auch bleiben möchte, sollte dann auch nicht so feige sein und zu seinen „Werten“ stehen. Damit macht ihr es euch und den Menschen einfacher, die so viel innerhalb des Vereins machen.

Eigentlich wollte ich die Kündigung auch schon am 05.05.2024 abgeschickt haben. Allerdings war es mir sehr wichtig, zu meinen Worten vom 05.05. noch eine weitere Begründung aufzusetzen. Dies
fiel mir nicht leicht, schließlich beende ich eine enorm toxische, mir aber dennoch sehr wichtige Beziehung, in die ich sehr viel Zeit und Energie gesteckt habe. Diese Entscheidung hätte ich viel eher treffen sollen. Neben Zwängen und einer Persönlichkeitsstörung leide ich seit Jahrzehnten unter Depressionen. In den letzten Wochen bin ich wieder in eine schwere depressive Episode gerutscht, wobei der BVB nicht ganz untätig war. Mir ist natürlich bewusst, daß es für mich viele Faktoren braucht, um nach weniger als einem Jahr wieder mental ganz weit unten zu stehen. Aus Selbstschutz habe ich mich auch immer weiter vom BVB entfernt und einfach gehofft, daß die Zeit und der Führungswechsel sein Übriges bringen. Allerdings kam mir immer wieder neues zu Ohren,
was mir auch immer wieder sauer aufgestoßen ist. So etwas kann nicht gesund sein. Für mich kann der BVB nicht gut sein.

Diesen Text werde ich als Kommentar auf meinen LinkedIn!-Post und zusätzlich über meinen Mastodon-Account veröffentlichen.

Anbei noch meine Veröffentlichung vom 05.05.2024 auf LinkedIn!, auf den die Verantwortlichen des dortigen Accounts des BVB bis heute nicht reagiert haben. (Auch ein Eindruck, den ich in letzter Zeit viel zu häufig bekommen habe. Nichts nach außen kommen lassen und unangenehmes
totschweigen.Sehr elitär und feige, sich aber mit Taten wie dem letzten BVB-Aktionstag brüsten.)

@Borussia Dortmund
Marco Reus gestern so:"Die Jungs da auf der Tribüne sind einfach unfassbar!"
Welche Jungs? Die meisten wollen doch erwachsene, harte Männers sein! Und warte mal… Dort sind auch noch andere Geschlechter. Oder werden die hier mal wieder absichtlich ausgeschlossen?


Das war's für mich. Dieser "unbedeutende" Satz hat das Fass jetzt tatsächlich zum überlaufen gebracht.

Aber keine Sorge! Ich bin schon länger nicht mehr enttäuscht von euch. Ihr ekelt mich einfach nur noch an!
Warum sollte ich mir weiterhin meinen tollen Hintern für einen konservativen Verein aufreissen, der es noch nicht einmal hinbekommt, seine ewig gestrigen Vorzeige-Millionäre zu schulen?

Meine Mitgliedschaft werde ich heute kündigen. Bei ballspiel.vereint! werde ich auch kündigen und die tollen Leute dort nicht mehr unterstützen (können). Fotos der Blinden-Fußball-Bundesliga für die BVB Fan- und Förderabteilung? Pah! Ich werde einige machen. Aber nur noch für den FC St. Pauli von 1910 e.V. . Und das mit stolz!
Ich habe keine Kraft mehr für euch! Ihr habt's tatsächlich geschafft. Mir ist bewusst, daß ich kein "normaler Fan" und ich euch auch völlig egal bin. Auch, wenn A. Watzke in einem internen Gespräch gesagt hat, daß wir alle im Verein willkommen sind. Ich schaffe es noch nicht einmal mehr auf den Führungswechsel zu warten. Das war meine große Hoffnung.

Während des letzten Heimspiels gegen Stuttgart habt ihr andauernd dem Westfalenstadion auf den Banden zum Geburtstag gratuliert. Aber es ist euch zu teuer, die 5 Slogans "gegen Homophobie", "gegen Rassismus", "gegen…" während der Spiele mal einzublenden und macht dies nur vor dem Spiel? Schön den unangenehmen Fans ein paar kleine Happen vorwerfen und alles im Abseits klären und zeigen. Das ist die Devise dieses Vereins. Keine Böcke auf unangenehmes und alles
intern regeln, damit nichts nach außen kommt. Ihr zeigt seit dem Nmecha-Deal immer wieder, wo eure Prioritäten liegen.

Aber jetzt habe ich endlich folgende Aussage verstanden. Nämlich daß der Verein (noch) nicht bereit dazu ist, regenbogenfarbene Kapitänsbinden oder Eckfahnen zu benutzen. Diese wurde auf der Podiumsdiskussion des 4. BVB-Aktionstages "ScharzBuntGelb - Für mehr Vielfalt im Fussball. Gegen LSBTIQ*-Feindlichkeit" von einem Vertreter des Vereins getätigt. Der Name ist mir bekannt. Diesen möchte ich hier aber nicht nennen.

Danke für nichts. Ihr ekelt mich einfach nur noch an!
Ich wünsche allen engagierten Menschen innerhalb und außerhalb des Vereins alles Gute und ganz viel Kraft. Ich werde die, die ich kennenlernen durfte, nie vergessen. Ich hab euch lieb!

gez. Anny Nadollek (ein unnormaler und unerwünschter ehemaliger Fan)

#BorussiaDortmundTutWeh

Anny Nadollek Ruhrgebiet, 14.05.2024